Artgerechte Haltung der Pferde


Equiden haben nur wenige Grundbedürfnisse deren Erfüllung jedem verantwortungsbewussten Pferdehalter auch in Deutschland möglich sind.

Primär ist dies freier Zugang zu einwandfreiem Futter und Wasser bei freier Bewegungsmöglichkeit innerhalb einer Herde, möglichst rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr!
Benötigt wird allerdings ganzjährig ein trockener, wärmegedämmter Abliegebereich!

Wenn ein Pferd unterernährt oder schlecht gepflegt ist, dann sind die Tierschützer in aller Regel sofort zur Stelle. Aber was ist mit all den Tieren, die den Großteil ihres Lebens überfüttert werden und ihr Dasein in Boxen
fristen?

Die Frage darf nicht lauten: 

Darf mein Pferd raus?

Sondern sie muss heißen: 

Wie lange darf ich ein Pferd einsperren?

Die meisten Pferde fühlen sich auf einer großen Weide innerhalb einer Herde am wohlsten. Je größer die Gruppe ist, desto weniger Rangkämpfe entstehen. Der Mensch wird nie in der Lage sein, seinem Pferd die Artgenossen zu ersetzen. Auch die tägliche Bewegung unter dem Reiter ersetzt nicht den Auslauf in der Herde. Es gibt keine bessere Dehnungshalten für einen Pferderücken als der, der beim Grasen eingenommen wird.
Die tiergerechte Haltung spiegelt sich im gesamten Verhalten des Tieres wieder.
Leider werden immer noch viel zu viele Tiere viel zu selten raus gestellt. Pferde haben Schweife, um Fliegen zu verscheuchen, Fell, um der Witterung zu trotzen und einen, hoffentlich gesunden, Hufstrahl, der bei Schnee und Matsch wie ein ‚M+S Reifen' wirkt.
Boxenhaltung hingegen fördert die Zivilisationskrankheiten der Pferde wie Husten, Koliken, Strahlfäule, Weben und Koppen und schwächen den gesamten Bewegungsapparat, was dann natürlich die Ursache für Lahmheiten darstellt.
Was viele Reiter auch nicht wissen ist, dass der Anteil an roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport und damit die Leistungsfähigkeit des Pferdes entscheidend sind, durch Weidehaltung um ein vielfaches gesteigert werden können.


Ein guter horseman berücksichtigt die Eigenarten und Bedürfnisse jedes einzelnen Pferdes und versucht diese entsprechend zu befriedigen.

Die Frage darf nicht lauten: 

Bekommt mein Pferd genug Futter? 

Sondern sie  muss heißen:

Bekommt mein Pferd das richtige Futter?

Ein weiterer großer Fehler vieler Tierhalter ist nämlich die Überfütterung mit leichtlöslichen Kohlenhydraten (Kraftfutter) sowie Spurenelementen und Vitaminen.
Dies ist häufig die Ursache für Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie für Überreaktionen!

Ein vaquero Pferd wird oftmals bis weit über 20 Jahre alt und bleibt dabei auch im hohen Alter noch für die anstrengende Rinderarbeit nutzbar.  Diese Tiere leben von einer kargen Weidekost, bei größere Anstrengung erhalten sie eine sehr geringe Menge an Hafer. Die einzigen Mineralstoffe, die zugefüttert werden sind Na und Cl, also schlicht und einfach Viehsalz.
Die Pferdemast hat in einer sachkundigen Haltung nichts zu suchen.


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